Dauer einer Scheidung in Österreich

Wie lange dauert eine Scheidung in Österreich?

Wie lange dauert eine Scheidung eigentlich? Diese Frage stellen sich voll viele Ehegatten, die vor einem Verfahren stehen oder sich gerade darin befinden. Die Dauer ist zunächst einmal abhängig davon, ob die Scheidung einvernehmlich oder strittig erfolgt. Während einvernehmliche Scheidungsverfahren bereits innerhalb einiger Monate nach Einreichung beendet sind, kann sich eine strittige Scheidung schon über mehrere Jahre ziehen. Wir zeigen Ihnen heute, von welchen Faktoren die Dauer abhängt und wie Sie die Scheidung entweder erfolgreich beschleunigen oder hinauszögern.

Was beeinflusst die Dauer einer Scheidung?

Zunächst sollten Sie wissen, dass ein “Heute verheiratet, morgen schon geschieden” im bürokratischen Österreich nicht möglich ist. Also sollte eine Scheidung doch wohl überlegt sein, da es sich dabei um einen schwerwiegenden Schritt handeln kann, dessen Dauer im vorhinein ungewiss ist.

Wie lange sich ein Scheidungsverfahren letztendlich tatsächlich zieht, kann unter anderem von folgenden Faktoren abhängen:

  • Handelt es sich um eine einvernehmliche oder eine strittige Scheidung?

Im Normalfall dauern strittige Scheidungen um einiges länger als einvernehmliche. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Einvernehmlichkeit.

  • Wird ein Versorgungsausgleich durchgeführt?
  • Haben Sie einen Anwalt eingeschalten?
  • Wie ausgelastet ist das zuständige Gericht?
  • Wie schnell arbeitet das Bezirksgericht?
  • Sind alle notwendigen Unterlagen für die Scheidung vorhanden?
  • Falls Kinder vorhanden: Ist deren Verbleib bereits geregelt?

Sie können also bereits sehen, dass die unterschiedlichsten Faktoren die Dauer einer Scheidung immens verzögern oder verkürzen können. Bei den oben angeführten Punkten handelt es sich allerdings nur um einen kleinen Auszug – diese können von Scheidung zu Scheidung variieren.

Wie lange dauert eine einvernehmliche Scheidung?

Bei Einvernehmlichkeit ist die Dauer einer Scheidung um einiges kürzer. Doch auch hier gibt es natürlich bestimmte Bedingungen die Sie einhalten müssen, um ein einiges Scheidungsverfahren durchführen zu können: Sie müssen mindestens sechs Monate in keiner Lebensgemeinschaft mehr zu Ihrem Partner stehen. Das heißt allerdings nicht, dass eine räumliche Trennung geschehen muss.

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Der große Vorteil einer einvernehmlichen Scheidung ist, dass etwaige Rosenkriege und Streitigkeiten wegfallen. Die Dauer bei einvernehmlichen Scheidungen wird auch verkürzt, da vor dem Verfahren eine Scheidungsvereinbarung getroffen wird.

Neben diesen sechs Monaten, in denen keine Lebensgemeinschaft bestehen darf, gibt es auch andere Dinge, die die Dauer einer Scheidung im einvernehmlichen Sinne beeinflussen können. Wird ein Anwalt beauftragt, Vereinbarungen fertiggestellt und alles an den Ehepartner zugestellt, kann einiges an Zeit vergehen. Oftmals kommt es nämlich auch vor, dass der Antrag auf ein einiges Scheidungsverfahren nicht von beiden Partnern unterzeichnet beim zuständigen Bezirksgericht rechtzeitig eingereicht wird.

Also auch eine Scheidung im einvernehmlichen Sinne ist nicht über Nacht zu bewältigen – bedenken Sie, dass auch hier einige Stolpersteine auf Sie warten könnten.

Streitfall – Wie lange dauern strittige Scheidungen?

Diskussionen, Streitigkeiten und Rosenkrieg – eine strittige Scheidung kann dann schon um einiges länger dauern. Da es sich dabei eben um so ein langes Prozedere handeln kann, wird zunächst einmal versucht, mittels Mediation zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen. Ist dies nicht möglich, wird der Prozess einer strittigen Scheidung in Angriff genommen.

Auch hier wird zunächst beim Bezirksgericht Klage eingeleitet. Diese Scheidungsklage wird vom Bezirksgericht dann an den anderen Ehegatten weitergeleitet, dieser wird anschließend zur mündlichen Streitverhandlung geladen. Auch hier gibt es natürlich wieder viel Bürokratie und Fristen, die die Dauer von Scheidungen extrem beeinflussen. Nach Ablauf einer vierwöchigen Frist ist die Scheidung letztendlich rechtskräftig.

Doch beachten Sie eines: In diesem Verfahren wird nur die Scheidung vom Partner am Papier erreicht. Die Folgen, also etwaige Unterhaltsansprüche, Obsorge usw., müssen in weiteren Gerichtsverfahren geltend gemacht werden. Die Dauer einer Scheidung wird also abermals verzögert.

Haben Sie weitere Fragen? Hier finden Sie mehr Informationen zu:

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